Ich hasse Hektik. Aber wenn du von der Arbeit nach Hause kommst und dann vielleicht grade 30 Minuten Zeit hast, bis du wieder los musst, kann’s schon mal hektisch werden. Vor allem, wenn du in dieser Zeit versuchst, dir ein richtig geiles Abendessen zu zaubern, das du nur noch in die Röhre schieben musst, wenn du Heim kommst.
Auf meinem Plan stand: Nudeln mit Hackfleischsoße, Zuccini
und Paprika, mit Käse überbacken.
So, mein Essen war jetzt fast fertig. Meine Mutter hatte mir
den Tipp gegeben, dass das Gericht mit doppeltem Käse ( Mozzarella und
geriebener Käse) noch besser schmecken würde. Es fehlte also noch der geriebene
Käse. Man muss dazu sagen: zu dem Zeitpunkt
hab ich gerade mal 1, 5 Wochen alleine gewohnt
und somit war mein ganzes Kücheninventar ziemlich neu und unbenutzt.
Außerdem hatte ich
leider noch nicht alles – so besaß ich zu dem Zeitpunkt leider noch
keine Küchenschere. Wer jetzt denkt, dass man in einem Haushalt auch mehr als
eine Schere besitzen müsste: Die einzige Schere, die ich sonst noch besitze ist
eine blaue Kinderschere und die ist ungefähr 15 Jahre alt. Schneidet noch, aber
ich war zu faul diese Kinderschere im Wohnzimmer zu suchen, um meine
Käsepackung ordnungsgemäß zu öffnen.
Da das schön öfter der Fall gewesen ist, hab ich davor
einfach immer mein kleines blaues Messer von Tchibo benutzt und alle Packungen
aufgeschnitten. Hat auch immer gut
geklappt. Bis jetzt.
Die Packung Käse hat sich leider irgendwie nicht so gut
öffnen lassen, deshalb bin ich auf die Idee gekommen das Messer einfach durch
die Packung durchzustechen und somit ein Loch in die Packung zu reißen. Tja,
das Loch war dann leider nicht in der Käsepackung, sondern in meinem Finger.
Mit dem Tchibo-Messer voll rein, ich panisch, renne von der
Küche ins Bad um irgendwas zu holen, womit ich die Wunde bedecken kann. Dadurch
hab ich die halbe Küche mit Blut vollgeschmiert, den Flur und das Bad natürlich
auch. Wenn man in die Wohnung gekommen ist, hätte man denken können, hier wurde
irgendwer abgeschlachtet.
In solchen Situationen ist natürlich niemand erreichbar, der
einem helfen kann. Zum Glück war meine Tante in der Nähe und konnte mich somit
ins Krankenhaus fahren. Weil auf unserem
Kuhkaff um 18: 30 Uhr abends natürlich kein Arzt in unserem Krankenhaus zur
Verfügung steht, hat mich eine Assistenzärztin verarztet. Die meinte nur so: hm
ne, muss nicht genäht werden!
Gott sei Dank. Ich hasse Krankenhäuser.
Als sie dann die Wunde verbinden wollte, ist ihr plötzlich
eingefallen: ach, hm, sieht doch nicht so gut aus – fahren sie mal ins nächste
Krankenhaus in der nächstgrößeren Stadt, das muss doch genäht werden.
Nun ja, das Ende vom Lied war ich durfte 2 Stunden in der
Notaufnahme warten, bis ich endlich auf den OP-Tisch kam und meine Wunde mit 2
Stichen genäht wurde. Ich hatte richtig
tief reingeschnitten und direkt am Gelenk, was aber zum Glück nicht beschädigt
wurde.
10 Tage bis die Fäden rauskommen und die Wunde darf
natürlich nicht nass werden. Versucht mal , zu duschen, ohne eure Hand nass zu
machen. Außerdem war es zu der Zeit
gerade ziemlich warm, geht mal in einen See, ohne dass eure Hand nass
wird. Bis zum Oberkörper rein und den
linken Arm immer schön in der Luft, genauso war‘s.
Meine Nudeln waren übrigens trotzdem sehr lecker.